Was zerstreut sich beim Schreiben bereits zwischen diesem und jenem Denken? Das scheint der Aufklärung zu bedürfen, wenn man den Prozess des Lesens, Denkens und des Schreibens begreifen will. Orientiert man sich dabei auf eine phänomenologische Intervention, ist es wichtig zu verstehen, dass man es mit einer Intervention zu tun hat, und nicht mit einer phänomenologischen Methode, mit der man eine epoché herstellt, was an und für sich ein Unding darstellt.
Man schreibt von einer Intervention, weil auch die phänomenologische Methode ins Geschehen eingreift. Auch ein Beobachter der sein Beobachten auf jenes Maß in der Ökonomie des Denkens reduziert, welches durch den spekulativen Satz Hegels einen Ausdruck gefunden hat, verharrt nicht nur im bloßen Zusehen, dem methodischen Ideal der Phänomenologie, sondern, auch wenn es nicht direkt identisch damit ist, muss realisieren, um nicht das Potential nicht realisierter Begriffe zu verwirken, was er an subjektiver Intention als Zutat zur phänomenologischen Präparation aufwirft, damit man das Szenario der epoché sich überhaupt für den spekulativen Gedanken konstituiert, darüber hinaus die versprengten Glieder einer Residualtheorie der Phänomene einzusammeln.
Wie unmerklich das Verhältnis der Wahrnehmung zum Wahrgenommenen auch immer ausfallen mag, es ist keineswegs als eine neutrale Größe zu begreifen, es ist also schon gar nicht als der Akt eines Neutrums aufzufassen; weil also eine Präparation der epoché die Gegenwart verändert, genügt es nicht, dass die Phänomenologie in ihrem reflektierenden Verhältnis zu sich selbst und ihrem Gegenstand, also in der Verständigung dessen, was sie überhaupt treibt, dass richtige Verständnis vom Problem der Intentionalität durch die wahrnehmenden Akte verschiebt. Was damit das theoretisch Unzulängliche der Phänomenologie ausmacht, ist, dass sie nicht in der Lage ist, dass Problem der Intentionalität und die Unmittelbarkeit als unterschiedliche Probleme ihres Konstitutionsverhältnisses zu begreifen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich dieses Projekt in der Filiation zu Edmund Husserls gerade durch dieses Problem, durch diese Schieflage als Phänomenologie überhaupt konstituieren konnte. Was bei Maurice Merleau-Ponty nicht nur bloß unter veränderten Vorzeichen wieder auftaucht, so als müsse man in der Tat sich selbst ein philosophisches Organ als das intellektuelle Sensorium eines Bestiariums durch artifizielle Bildung heranzüchten, so dass man als monströse Kreuzung zu beobachten vermag, was bei Maurice Merleau-Ponty mit der Wiederkehr des Verdrängten darauf insistiert, was als »Tücke des Objekts« einer Dialektik als Analytik der Negativität sich indiziert: die »Vernunft des Leibes«.
Angesichts dieser Szenerie hat man darauf zu achten, wie man sich bei zerstreut eingreifendem Denken, in intimer Schreibzeit mit einem zänkischen Gehirn in einem Hieronymus-Gehäuse inszeniert, welches auf Funktion und Wert des Literarischen erst mittels der theoretischen Fiktion vom atopos der wesentlichen Einsamkeit des Werkes, von der radikalen Abwesenheit der Präsenz der gegenständlichen Welt und von der Präponderanz und Primat des Objekts zu reflektieren vermag. Dies unternimmt man noch, wegen eines phänomenologischen Projekts eine Vernunft der Wahrnehmung zu artikulieren, die unverkennbar ihre Fluchtlinien durch eine rationalistische Begrifflichkeit zu artikulieren, da dieses Objekt überhaupt nur durch strikte Antinomien hindurch vermittelt aufzuscheinen vermag.
Wer zum Denken das Schreiben benötigt, weil ihm bis dato noch immer nicht die menschliche Sprache durchs Sprechen aufgehoben zu sein scheint, dem ereignet sich das Sprechen vor allem in der Unterhaltung, in der man ausgesucht zwanglos im Plauderton unter Leuten, die sich für Kritiker halten, konversiert. Dort wird es für ihn plötzlich erklärungsbedürftig, dass man Denken und Schreiben näher zueinander wähnt als das Sprechen, und sich infolgedessen der Verdacht rührt, dass man damit einem hierarchischen Verständnis dient. Dass die Sprache, bzw. die Schrift bereits dem Sprachsubjekt immer schon vorgängig sich verhält, kann zwar getrost zu den postmodernen Gewissheiten gerechnet werden, die jedoch obsolet wird, wenn man nicht die Brüche und Spalten zwischen dem Ausdruck, dem Gegenstand und der in den Begriffen aufscheinenden Sache nicht in der »Logik des Zerfalls« in einem denkt, wo keines eines und vice versa ist, wo es »kein Sein ohne Seiendes«, kein Signifikat ohne »den Signifikanten des Signifikanten«, »keine Spur ohne Nichtidentisches« zu behandeln gibt.
Die Sprache verhält sich in und durch die Schrift in äußerster Diskretion zum Denken. Dass das Denken dabei dem Moment des Ausdrucks näher als das Schreiben sein soll, ist bei weitem keine kleinere Fiktion, aber eine ungenauere als ein Text; auch wenn dieser nicht so ohne weiteres fiktional die Wahrheit zu sagen vermag. Man wird sich also, wenn man sich für den Reichtum des Schreibens interessiert, mit den „feinen und nie völlig zu begreifenden Wechselverhältnis des Ausdrucks und des Gedankens“ auseinanderzusetzen haben; doch nicht dadurch, dass man dieses Wechselverhältnis auseinanderreißt, indem man Form und Inhalt in Dichotomien oder gar nur in Disjunktionen denkt, sondern indem man sich die Produktivität von strikten Antinomien erschließt, indem man es versteht in und durch deren prozessierenden Charakter literarisch zu handeln.
Stellt man das ich denke dem ich schreibe entgegen, so fasst man die Rede als sprachliche Gestalt, die sich zum Denken äußerlich verhält. Der Ausdruck löst sich nicht per se in der Mitteilung auf, so dass nichts mehr von diesem übrig bleibt. Niemand, der denkt – das sagt man eingedenk der klassischen Formel »das wie ist das was« – wird behaupten können, dass das Denken mit seinem Ausdruck im Sinne der Selbstreferentialität identisch mit sich selber bleiben kann, wie stark eine Sehnsucht nach einer radikalen Identität auch sein mag, die deren real noumenale Erscheinungsform als wesentliches Mangel beseitigen will, nicht ohne durch das allgemeine Moment, die Bestimmungen eines Gegenstandes konfrontiert worden zu sein, die sich in und durch eine konkrete Einheit des textuellen Prozessierens zeigen.
Nichtsdestotrotz wird man keineswegs ohne Identifikationen arbeiten können. Die Schrift bildet eine ungeheuerliche Reserve davon, die sich nicht als eine schlichte Akkumulation von Material oder Stoff verhält, sondern sich zu dem Denkenden als etwas anderes, nämlich als eine veränderte und sich verändernde entpuppt, indem sie die Bedingungen für die Maßverhältnisse eröffnet, mit der die Kontingenz des Denkens die Möglichkeiten seines Sprachhandelns hinsichtlich der Begriffsbildung findet. Entfaltet sich das Denken begrifflich, so drängt es bereits über die Kontingenz seines eigenen Sprachhandelns hinaus und muss doch dieses transzendente Moment in Spuren immanent in und durch die Spracharbeit und Struktur einholen, was sich nicht durch konsistierende Konkretion zur Immanenzebene bewerkstelligen lässt, sondern in und durch die konfrontierende Insistenz der Negativität der Identität des Begriffes in Relation mit seinem Gegenstand, der erst durch eine sich abzeichnende konkrete Identität, dem Begriff und somit dem Denken überhaupt etwas verschafft. Und das ist bereits ein Faktor neben dem unverfügbaren Moment des Ausdrucks, in der die Situation die Schrift beeinflusst. Die Schrift, die einen nichts, nicht mehr abzuschreiben vermag, schreibt wenigstens noch das Denken, als dem Movens der Schrift ab. Die Schrift schreibt im wahrsten Sinne des Wortes jedoch die Person ab, die sie hervorgebracht hat, da sie nämlich nicht mehr von dem eingeholt bzw. zurückgeholt werden kann, der sie geschrieben hat. Man spricht also vom Abschreiben in der Fülle seiner Ambiguität, so wie man einen Boxer im Ring abzählt.
Bis zu einem gewissen Punkt ist es nämlich nicht zutreffend gesagt, dass man beim Schreiben an einer Schrift arbeitet, auch wenn man den Text unter einem systematischen Vorbehalt bis zur letzten Hand dem Urteil eines Lesers vorenthält, und also in der Erwartung oder in der Spannung zu einem Maß für die Schrift versucht ist, ihr einen Werkcharakter aufzuprägen, kennt doch der aktuelle Vollzug des Schreibens vor allem kein Arbeiten an der Schrift. Als Autor muss man sich angesichts der gespenstischen Objektivität der intentionalen und existenziellen Einsamkeit eingestehen, die zur Realität geworden ist, dass man die Arbeit der Schrift nie ganz realisieren wird. Zum einen ist der topos der Einsamkeit unabhängig vom Talent oder je nachdem der Schwäche des Autors keineswegs schlicht, wie der des reinen Selbstbewusstseins, welches noch alles in seiner Einfachheit in sich enthält, sondern diese ist ein komplexer und komplizierter topos, den man eventuell deshalb nie ganz realisieren wird, weil man diesen immer auch nur unter einem bestimmten Vorbehalt bewerkstelligen kann, weil man durch sein intentionales Verflochtensein mit dem Werk, welches sich darin zuspitzt, dass man sich selbst eine Verpflichtung auferlegt, die Bedingungen der Arbeit an diesem Werk abzusichern, instinktiv und intuitiv nur diätisch in vorsichtigen Dosen dieser einen enormen Gewalt der Werklosigkeit auszusetzen vermag. Auch hier werden die Lücken der Unmöglichkeit, der Mangel des Vermögens nicht völlig ausgeräumt werden können.
Versucht man von der Einsamkeit zu schreiben, indem man sie als einen komplizierten topos skizziert, reduziert man sie weder auf diesen, da sie ebenso einen atopos eröffnet, noch auf Letzteren. Dies zeichnet sich besonders durch die existenzielle und intentionale Einsamkeit ab, in der sich der artikulierte und organisierte Widerspruch zur Welt mit der Negation der Existenzbedingungen des Einsamen zu jenem »ich bin nicht von dieser Welt« verdichtet. Jedoch ereignet sich die Tragödie des Einsamen, da sie sich massenhaft auch bei anderen vollzieht, als Farce. Es ist heutzutage schon eine Farce, allein zu sein, so wie es eines Masochismus und Sadismus gegen sich und anderer bedarf, um überhaupt eine Ambulanz mit der Gesellschaft auszuhalten.
Die Tragödie des Einsamen besteht darin, dass er von einem atopos ausgehen muss, um begreifen zu können, wo er sich selbst befindet. Es scheint, als könne man keinesfalls von der Einsamkeit schreiben, ohne einen komplizierten topos für ihre Darstellung auszusuchen. Maurice Blanchots dreifache Unterscheidung der Einsamkeit, von der er vor allem die »wesentliche Einsamkeit [des Werkes]« hervorhebt, deutet darauf hin. Aber was ist, wenn die Einsamkeit in Wahrheit nicht ohne diesen atopos zu denken ist? Die Frage drängt sich einem unwillkürlich auf, denn: was den Einsamen umtreibt, ist ein Chronotopos, der ihn derart affiziert, dass man inmitten der notwendigen Reflexion auf das, was er mitzuteilen gedenkt, nicht ohne Zeitlichkeit und Räumlichkeit seiner Gedanken zu begreifen vermag, derart, dass man sogar noch darauf insistieren muss, dass die Begriffe, die er entäußert, die Zeit der Sache und den Raum der Sprache exakt treffen, und zwar nicht minder relevant, wie für die Sache das proprietas verborum zu finden ist.
Für die wesentliche Einsamkeit gilt das Primat des atopos vor dem komplizierten und komplexen topos der Einsamkeit. Im Unterschied zu Blanchot versteht man diese These zunächst in einer engen Verknüpfung zum Primat des Objekts, dem man sich jedoch nicht unbedingt in und durch eine existenzielle und intentionale Einsamkeit widmen muss. In der Anonymität der wesentlichen Einsamkeit erkennt man jedenfalls für sich allein das Schicksal der Gattung. Plötzlich indiziert der Atem, dass man nicht mehr als den zufriedenen Tod der Menschheit zu sterben hat. Es wird einem klar, dass die gesamte Menschheitsgeschichte nichts anderes wird sein können, als ein vergeblicher Aufstand gegen den Staub. Der Staub, der einen immer wieder darüber ins Grübeln versetzt, wie überhaupt die objektive Möglichkeit der erscheinenden Wirklichkeit zu erkennen ist.
So wie der Autor als Produzent der Ausgabe letzter Hand systematisch den Lesern von seinem Werk immer auch etwas vorenthält, bis zu einer gewissen Rigorosität mit einem Vorbehalt, den durch die Literaturgattungen bereits als gegebene Gattungen, die zweifelsohne immer die Fiktion braucht, dass das Aktualisieren des Denkens durchs Schreiben in seinem Vollzug exakt jene semantischen Effekte hervorruft, bei denen andere bereits auf den Knopf drücken. Zweifelsohne ist auch aktualisierendes Schreiben Arbeit, aber dadurch das ihm durchs materiale Arbeiten in der Konzentration aufs inhaltliche Problem sein Movens zukommt, bleibt dem Schreiben der werklose Charakter der Schrift immanent. Denn als Schriftsteller, der für die Kohärenz seines objektiven Zusammenhangs auf die Produktion eines Werks spekuliert, arbeitet man bereits im Werk, das so wesenlos wie es ihm auch erscheint, gerade das Unwesen der Werklosigkeit ihn daran hindert, es nur in dieser Erscheinungsform betrachten zu können.
Dass sich während diesen beiden sich unterscheidenden Relationen zur Zeit der »Zeitkern« der Schrift einen Doppelcharakter in einem aktuellen und virtuellen Aspekt öffnet und exponiert, in dem das Können und das Wissen in und durch die Sprache als unmittelbare Wirklichkeit des Denkens zunichte gemacht wird, also zugrunde geht, kann nicht durch abstrakte Einfühlung ins Material oder der etwas organisierteren Variante davon, dem Stoff, wettgemacht werden. Da die Idee und das Denken nicht einfach neben die Sprache treten, wie der Preis als Etikette des zur Ware gewordenen Gegenstandes. So spielt man immerhin beim Schreiben, in dem man so tut, als sei die Schrift nicht nur ein Palimpsest dessen, was bereits gedacht worden ist, sondern auch was durch die Schrift davon noch immer als wiedererkennbar erscheint, indem es Ähnlichkeiten zwischen dem Denken, Schreiben und dem Gegenstand durch eine organlose Sprache gestaltet.
Da der Name nicht blosses Element einer Nomenklatura für die Gegenstände sein kann, ist an den Namen zu indizieren, das jemand mit dem Schreiben begonnen hat, mit dem sich recht deutlich die Akzidenzialität des Denkens durch die tatsächlich, gegenständlich, wirklich und sprachlich affizierende Entfremdung der Sprache als einer gesellschaftlichen Produktion abzeichnet, deren unvermittelte Realität in Form eines praktischen Bewusstseins konfrontiert. Die Distanz des Denkens zum Begriff wird also schon dadurch leibhaftig und peinlich wahrnehmbar. Nicht umsonst findet man an dieser die Mühen von gefährlichen Ebenen. Dass das Schreiben nicht zum Ausdruck des psychischen Interieurs werden kann, liegt klar auf der Hand, weil es sich schlicht an dem Umstand, dass die Negativität der Sprache, die die Rückseite der Fassade ihrer Objektivität bildet, sich am unverfügbaren Moment des Ausdrucks auflädt.
Freilich kann man das ich denke dem ich schreibe entgegen setzen, ein bisschen Schwund bleibt nämlich immer. Doch dessen Differenzen wollen bestimmt, und nicht nur verdammt sein, angesichts der allem Anschein nach eigensinnigen Poesie, die es dem Dichter zum Schicksal macht, das er lieben muss, wie jemand, der seinen Tod als das leere Nichts zu revozieren hat, dadurch das er bereits schon immer zu dem, was und woran er gerade jetzt schreibt, sich nur noch posthum verhalten kann, bereits das erste Wiederlesen, bereits das mehr oder weniger konkrete Verständnis dessen, von dem, was er gerade schreibt, ist nichts anderes als die Oberfläche von der Wolke seines Nichtswissens, ist nichts anderes als diesem affirmative nescire seines Schreibens zu entkommen, das ihm nichts offenbart.
Mit dieser Entgegensetzung handelt es sich nicht um ein dichotomisch strukturiertes Subjekt, auch wenn es einmal sagt, ich denke und ein anderes, ich schreibe, und welches damit das eine Subjekt der Aussage das der anderen vergessen macht. Aber wer weiß das schon, ob und wie man sich nicht auch hier mit einem vorbehaltlos erscheinenden Vorbehalt etwas vormacht, nicht wahr?
Wenn man hingegen sagt, »ich schreibe, also denkt es sich in mir«, ist man jenes Subjekt eines sich beim Schreiben invaginierenden Narzissmus, welches, keineswegs mehr rein naiv, die Scham des Ich-Sagens bereits kennt, jedoch zugleich diese Scham zu nichts provozieren will und ebenso so gut wie nichts davon wissen will, also hat man nur die Worte: Das Subjekt wird durch die äußere Gestalt der allem Anschein nach ungebundenen Rede zerstreut, welches sich wie durch Geisterhand unter der eigenen Hand in und durch eine Prosa entfaltet, die eine entstellte Ähnlichkeit mit der Sprache und den Zirkeln der Referenz unverwandt ausbreitet. Alles scheint irgendwie zusammenhängend zu sein, und doch wird die Wahrheit gerade durch Kohärenz und Konsistenz ausgetrieben. Es gerät in ein Werden, ohne diesem bewusst zu werden, solange es sich rückhaltlos der Schrift ausliefert, da nur in der Extrapolation der Sprache des Geringsten entweder der imaginäre Punkt des Objekts berührt, oder durch die Sprache des Imaginären das phantastische Objekt evoziert werden kann, was auch dann noch gilt, wenn einem das Schreiben ins Stocken gerät, um eine recht merkwürdige Ohnmacht des Schreiben-Könnens zu demonstrieren. Doch bevor man endlich von der erstarrten Unruhe des Negativen ergriffen wird, erscheint das bis ins Unendliche sich neigende Verausgaben wie ein freies Tänzeln, in dessen Bewegung man sich enthusmiasierend hineinwirft und dreht, da man mit diesem Tänzeln dem Boden, auf dem die alltägliche Existenz stattfindet, spotten kann.
Das Subjekt wird derart zerstreut, dass es sich in der unwahrnehmbaren Dimension der Wirklichkeit auflöst, die man nur allzu gerne bereit wäre als die Grenze der Sinnlichkeit zu betrachten, was freilich nicht ganz stimmt und triftig erscheint, wie man sich den Alltagsverstand noch immer damit panzert, in einer Wirklichkeit, in der im Detail sich die Unwahrheit versteckt, mit dem Glauben, nur mit dem, was man mit den eigenen Augen gesehen hat. Doch die Geschichte der Metaphysik, die ja in und durch die Artikulationen selbst eine wandelbare Gestalt zeigt, verweist darauf, dass diese verwilderte Selbsterhaltung ohne Selbst nicht nur auf die Situation dessen adhäsiert, was sich durch die sinnliche Affizierung unbewusst mit einer potentiell ressentimentgeladenen Artikulation eines gesellschaftlichen Substrats in Beziehung setzt. Dieses Vergessen machen wollen des Subjekts als Subjekt ist nicht mit der bloßen Suggestion eines Objektiven zu verwechseln, sondern sie findet schon immer auf die Schwelle des »literarischen Raums« eine Zone in den man sich in den Anamorphismus dieses sekundären und kollektiven Narzissmus, der dieses Bekenntnis ausspricht, versucht luzide einzuschreiben, dort wo ein ziemlich zerstreutes und zerstreuendes Licht die Szenerie profan illuminiert, um zugleich das nonfiktionale Objekt, welches als ein nervöser Genius nichtsdestotrotz sich dezent verhält, indem, was man vorgibt, nicht zu wissen, wie man die Wahrheit durch die Fiktion sagt.
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